Fed und Kapitalmärkte scheuen die Realität

Die Risiken für die Finanzmärkte werden unterschätzt, ist Sonal Desai überzeugt. Die Investmentchefin für Anleihen bei Franklin Templeton erklärt, warum der Straffungszyklus der Fed länger dauern und die Leitzinsen und Anleiherenditen stärker steigen werden, als die Märkte derzeit erwarten.

Die US-Notenbank Fed und die Finanzmärkte erleben einen längst überfälligen Realitäts-Check bei Inflation und Zinssätzen. Die Märkte haben allerdings bislang kaum begonnen zu berücksichtigen, wie sehr sich die Welt verändert hat. Ich glaube, dass sie immer noch unter einem schweren Fall von kognitiver Dissonanz leiden. Die Inflation ist auf ein Niveau gestiegen, das es seit den berüchtigten 1970er-Jahren nicht mehr gegeben hat, und bleibt hartnäckig hoch. Die Fed hat mit der Straffung der Geldpolitik begonnen. Die Leitzinsen hat sie bereits angehoben, und sie wird ihre Bilanz verkürzen, nachdem sie ihre marktunterstützenden Wertpapierkäufe beendet hat.

Doch selbst nach den Anzeichen für einen Inflationsanstieg in den vergangenen Wochen gehen die meisten Anleger immer noch davon aus, dass die Zinssätze nicht sehr stark steigen und nicht sehr lange hoch bleiben werden. Meiner Meinung nach könnte dies ein großer Irrtum sein.

Wichtiger Hinweis: Bei dem verfassten Text handelt es sich um die Meinung des Autors. Er stellt weder eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung oder eine Beratung dar. Beratungen können immer nur persönlich geschehen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, nutzen Sie bitte eine der Kontaktmöglichkeiten.