Nachdem der Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen in Deutschland im zweiten Quartal 2023 teilweise gestoppt war, nimmt er nun wieder an Fahrt auf. Dies zeigt der German Real Estate Index (GREIX). Demnach haben die Verkaufspreise im dritten Quartal in allen Wohnsegmenten nachgegeben.

Im Mai hatten das Bundesbauministerium und das Exzellenzcluster ECONtribute den „German Real Estate Index“ (GREIX) vorgestellt (AssCompact berichtete). Die Datenbank soll den Vergleich lokaler Immobilienpreisentwicklungen in 18 großen Städten erleichtern. Bei dem Projekt, das seit Juni 2023 in Kooperation mit dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) durchgeführt wird, werden die tatsächlichen Verkaufspreise deutscher Immobilien nach wissenschaftlichen Standards ausgewertet.

Preise für Wohnimmobilien sinken wieder stärker

Während im zweiten Quartal 2023 eine Stabilisierung der Preise zu verzeichnen war, zeigt das jüngste Update des GREIX nun wieder ein anderes Bild: Der Preisrückgang am Immobilienmarkt gewinnt nach einer kurzen Sommerpause wieder an Dynamik. Im Segment der Eigentumswohnungen erweist sich der Preisabfall zwar insgesamt betrachtet als nur noch moderat, doch lokal sind deutliche Preiseinbrüche zu beobachten.

Gegenüber dem zweiten Quartal 2023 sind die Preise für Eigentumswohnungen um 1,5% gesunken. Bei Einfamilienhäusern ist ein Preisrückgang um 3,2% zu verzeichnen, bei Mehrfamilienhäusern um 5,9%.

Infolge der hohen Teuerung fallen die inflationsbereinigten Preisrückgänge für alle Marktsegmente noch stärker aus. Wie es im aktuellen Bericht zum GREIX-Update weiter heißt, haben die Preise von Eigentumswohnungen gemessen in aktueller Kaufkraft um 2,2% nachgegeben, für Einfamilienhäuser um 3,9% und für Mehrfamilienhäuser um 6,6%.

Deutliches Minus gegenüber dem Vorjahr

Gegenüber dem Vorjahresquartal liegen alle Wohnsegmente deutlich im Minus. So sind die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich 10,5% niedriger, Preise für Einfamilienhäuser 12,1% und für Mehrfamilienhäuser 24%. Somit vergrößern sich insbesondere bei Ein- und Mehrfamilienhäusern die Verluste im Vorjahresvergleich.

Weniger Immobilientransaktionen

Die Anzahl verkaufter Immobilien hat dabei deutlich abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es im dritten Quartal 2023 in allen Marktsegmenten rund ein Drittel weniger Verkäufe. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2019, 2020 und 2021 ist dies ein Einbruch um bis zu 50%.

Preisrückgang in den Metropolen

In den sieben größten deutschen Städten haben die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen in Deutschlands im dritten Quartal 2023 fast durchgängig nachgegeben. Lediglich Köln bildet die Ausnahme mit einem leichten Anstieg um 1,1%. Den kräftigsten Preisrückgang weist Düsseldorf auf mit einem Minus von 6,6%. In Frankfurt am Main sind die Preise um 1,6% gesunken, in Stuttgart um 1,9%, in Berlin nur geringfügig um 0,8%. Für Hamburg und München liegen in diesem Update des GREIX keine Daten für das dritte Quartal vor.

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