Der groß angelegte Terrorangriff der Hamas auf Israel hat katastrophale humanitäre Folgen. Sollte sich der Konflikt ausweiten, könnten auch die wirtschaftlichen Auswirkungen die Welt hart treffen.

Der Überraschungseffekt des gegenwärtigen Konflikts war enorm, sollte aber nicht isoliert betrachtet werden. Der Konflikt eskalierte im Gesamtkontext steigender Zinsen, angespannter geldpolitischer Rahmenbedingungen, eines fragilen Makroumfelds und politisch nur bedingt handlungsfähigen Amerikas. Der US-Volatilitätsindex VIX ist seit dem Konfliktausbruch um rund 25 Prozent in die Höhe geschnellt. Der Weltaktienindex gab über diesen Zeitraum um lediglich ca. 2 Prozent nach, im vergangenen Monat hingegen insgesamt um über 3 Prozent.

Die aktuelle Lage bleibt angespannt. Insbesondere sorgen sich Investoren um ein mögliches Einmischen der Hisbollah, der mit den Hamas verbündeten „Partei Gottes“ im Libanon, deren militärische Stärke auf rund das Zehnfache der Hamas geschätzt wird. Dadurch könnte sich der Konflikt in Richtung Libanon ausweiten und unter Umständen auch eine Einmischung des Irans bewirken.

Was kann das für die Finanzmärkte bedeuten?

Das aktuelle Umfeld ist noch komplexer geworden: Mit einer Eskalation im Nahostkonflikt, dem anhaltenden Krieg in der Ukraine, den deutlich gestiegenen Zinsen, den angespannten geldpolitischen Rahmenbedingungen, einem fragilen Makroumfeld und einem politisch nur bedingt handlungsfähigen Washington ergeben sich anhaltend hohe Risiken für die Märkte. Dies ist kein Umfeld für große „Wetten“. Den aktuell deutlich erhöhten Risiken steht eine äußerst pessimistische Investorenhaltung gegenüber, die auch allerdings jederzeit zu Gegenbewegungen führen kann.

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