Die Ampel ist auf dem Wege etwas zu etablieren, wovor in der seriösen Finanzberatung gewarnt wird – ein Aktieninvestments auf Kredit. Diese „Innovation“ wird uns als „Generationenkapital“ verkauft. Das soll sich solide anhören, aber verschleiert nur, dass dafür Schulden aufgenommen werden und somit von vielen Menschen mitfinanziert wird, die nichts davon haben.

Und wenn es nicht funktioniert, auch kein Problem. Raten Sie mal, wer das ausgleichen wird? Okay, rhetorische Frage.

Dann kommen „schlaue Köpfe“ zudem auf die Idee, dass ja auch Selbständige in die Rentenversicherung einzahlen sollen. Es ist übrigens kein Einzahlen, sondern ein Bezahlen. Geschenkt!

Diejenigen wissen es vielleicht gar nicht, dass die Selbständigen durch ihre Steuerzahlungen schon längst die Rentenkassen füllen, ohne auch nur eine Cent Leistung zu erhalten. Mich wundert, dass so etwas überhaupt rechtens ist. Denn schon jetzt stammt jeder dritte Euro, die die Rentenversicherung ausschüttet, aus dem Bundeshaushalt – also von den Steuerzahlern. In 2024 sollen es (Achtung!) 127 Milliarden Euro sein. Respekt, sonst wäre das Rentenniveau logischerweise bereits heute um ca. ein Drittel niedriger.

Und nun gehen auch noch die Babyboomer nach und nach in Rente – noch mehr Leistungsempfänger und weniger Beitragszahler. Was wird da wohl passieren, wenn Politiker wie Herr Heil und das Rentenniveau stabil halten wollen. Manche Sozialverbände wollen es sogar auf 53 Prozent aufstocken. Und längeres Arbeiten und höhere Rentenbeiträge sollen es natürlich auch nicht sein. Neue Schulden oder höhere Steuern, so der Reflex der linken Fraktionen. Höhere Steuern aber natürlich nur für Vermögende und Leistungsträger (wer auch immer sie sind), die das Land sowieso am Laufen halten. Das haben die Linken noch nicht wirklich begriffen. Mit Linken meine ich übrigens alle Haltungen links der FDP. Und aus deren Sicht sind Selbständige und Unternehmer ohnehin nur Ausbeuter.

Leider wollen auch Politiker der FDP wie Herr Lindner die Pläne von Arbeitsminister Heil mittragen und haben zudem den Unsinn des Generationenkapitals entworfen. Als Liberaler schmerzt es mich sehr. Ich weiß gar nicht mehr, wen ich wählen soll bzw. kann.

Ich denke schon, dass die verantwortlichen Politiker genau wissen, was die Zukunft der Sozialversicherungen und somit auch der Rente angeht. Aber mit der Wahrheit ist so eine Sache. Man will ja schließlich wiedergewählt werden.

Wer Eins und Eins zusammenrechen kann, wird feststellen, dass entweder die Lebensarbeitszeit verlängert wird oder das Rentenniveau deutlich sinken muss. Oh natürlich, nicht zu vergessen, dass die Selbständigen noch mehr von ihren Steuergeldern den Rentenempfängern zugutekommen lassen, von dem sie selbst nichts zurückbekommen. Ein Trauerspiel oder schon Betrug?

Ich kann schon die Gedanken einiger Leser „hören“. Meckern ist einfach, mache es doch besser.

Kein Problem!

In 2023 wurden ca. 700.000 Kinder geboren. Wenn jedes Neugeborene ein nichtkündbares Depot mit einem Guthaben von 20.000 Euro zum Start ins Leben vom Staat geschenkt bekäme und zum Beispiel in den MSCI World (als ETF) mit einer voraussichtlichen Rendite von 6 Prozent pro Jahr investieren würde, hätte das Kind als Rentner mit 65 Jahren ca. 900.000 Euro „Rentenkapital“. Wenn alles abgabenfrei wäre. Private Zuzahlungen (beispielsweise 100 Euro pro Monat) natürlich erlaubt, die das Rentenkapital erheblich erhöhen würde.

Kosten für den Staat

700.000 Neugeborene mal 20.000 Euro = 14.000.000.000 Euro (14 Milliarden Euro) pro Jahr, wenn es bei diesen Zahlen bliebe.

Nochmal zur Erinnerung: Für 2024 soll der Staat ca. 127 Milliarden € in die Rentenversicherung zahlen. Etwa ein Viertel des Bundehaushaltes. Und diese Subventionen müssen Jahr für Jahr erhöht werden. 10 Milliarden € sollen in das Generationenkapital fließen, die auf 200 Milliarden € zukünftig aufgestockt werden sollen.

Zumindest das avisierte Generationenkapital könnte für meinen Altersvorsorge-Plan verwendet werden. Übrigens würde es sich tatsächlich um ein Einzahlen und nicht Bezahlen handeln. Denn die 20.000 Euro würden dem Bürger gehören und nicht der Rentenversicherung.

Natürlich kann man die Systeme nicht von unmittelbar tauschen. Es wäre ein langer Prozess, der aber für die Neugeborenen die Altersarmut vermeiden würde. Ein weiterer Effekt wäre, dass mit der Zeit die Rentenversicherungsbeiträge sukzessive geringer und die Lohnnebenkosten verringern würde – gut für Arbeitnehmer und Arbeitgeber und in der Folge mit erheblichen Verschlankungen der Behörden.

Meine Handlungsempfehlung

Die Rente ist nicht sicher. Übrigens auch für Menschen, die bald in den Ruhestand gehen. Auch ihre Rente ist nicht sicher. Private Vorsorge wird wichtiger denn je!

Wichtiger Hinweis: Bei dem verfassten Text handelt es sich um die Meinung des Autors. Er stellt weder eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung oder eine Beratung dar. Beratungen können immer nur persönlich geschehen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, nutzen Sie bitte eine der Kontaktmöglichkeiten.