Die bevorstehende Reform der privaten Altersvorsorge markiert einen wichtigen Wendepunkt in der deutschen Rentenpolitik. Jahrzehntelang galt die Leibrente als das Nonplusultra der sicheren Altersvorsorge – doch diese Sichtweise ist veraltet. Der Gesetzentwurf, der die Empfehlungen der Fokusgruppe umsetzen und den Zwang zur Verrentung abschaffen soll, reflektiert die Erkenntnisse, die nicht nur durch die Politik, sondern auch durch aktuelle Studien des Fondsverbands BVI bestätigt werden.
Fondsrente mit vielen Vorteilen
Die Studie des BVI zeigt deutlich: Fondsrenten bieten nicht nur eine höhere Rendite, sondern auch eine Flexibilität, die mit traditionellen Rentenversicherungen nicht erreicht werden kann. Dass diese Flexibilität nicht auf Kosten der Sicherheit geht, ist ein entscheidendes Argument, das viele Sparer überzeugen dürfte. In 96 von 100 Fällen reicht das Fondskapital laut dem BVI bis zum Lebensende – und selbst in den wenigen Fällen, in denen das Kapital vorzeitig aufgebraucht wird, deckt die Fondsrente den größten Teil des Ruhestands ab. Die Angst, dass Rentner in diesem Szenario „dem Staat auf der Tasche liegen“, ist laut dem BVI unbegründet. Schließlich handelt es sich bei der Fondsrente um eine Zusatzrente zur Sicherung des Lebensstandards, während die Grundsicherung weiterhin Aufgabe des Staates bleibt.
Hohes Renditepotenzial
Ein weiteres starkes Argument für die Fondsrente sei das erhebliche Renditepotenzial. Am Ende der Auszahlungsphase bleibe im Schnitt noch immer ein beachtlicher Teil des ursprünglichen Kapitals übrig, was den Rentnern eine bisher ungekannte finanzielle Freiheit verschafft. Sie können auf die Entwicklungen an den Märkten reagieren und ihre Auszahlungen flexibel anpassen – ein Luxus, den traditionelle Rentenversicherungen nicht bieten könnten.
Paradigmenwechsel vor der Tür
Diese mit Unterstützung des BVI angestoßene Reform könnte den dringend benötigten Paradigmenwechsel in der Altersvorsorge einleiten. Nur mit zeitgemäßen, renditestärken Modellen können die Sparer in Deutschland in Zeiten niedriger Zinsen und unsicherer Rentenversprechen ihren Lebensstandard im Alter sichern. Die Politik scheint diesen Weg endlich einzuschlagen – und das ist zu begrüßen.
Die Bedeutung von Rendite nimmt zu!
Die große Mehrheit der Ruheständler in Deutschland muss sich im Alter zum Teil deutlich einschränken.
• | Fast die Hälfte der ehemals Selbstständigen muss im Ruhestand erhebliche finanzielle Abstriche machen |
• | Ein Drittel der ehemaligen Selbstständigen erhält weniger als 700 Euro Rente |
• | Neben Selbstständigen sind Frauen im Rentenalter deutlich im finanziellen Nachteil: 44 Prozent der Rentnerinnen können ihren Lebensstandard gar nicht halten |
• | Eine noch größere Zahl (84 Prozent) der Rentnerinnen in Deutschland kann sich finanziell weniger leisten als erwartet |