Das Thema private Altersvorsorge steht beim Gros der berufstätigen Deutschen nicht im Fokus. Beinahe jeder Vierte beschäftigt sich nie damit. Andererseits rechnen viele mit einer enormen Finanzierungslücke in der Rente.

Dass das Thema private Altersvorsorge bei den Deutschen nicht für Begeisterungsstürme sorgt, ist bekannt. Nun unterlegt eine aktuelle Studie der Canada Life, wie es um die erwarteten Rentenlücken und die Vorsorgebereitschaft bei den Berufstätigen hierzulande bestellt ist.

Alarmierend ist, dass immerhin knapp ein Viertel der Befragten sich nicht einmal ansatzweise um die private Absicherung im Rentenalter kümmert. Und 17,3 Prozent tun dies seltener als alle zehn Jahre. Man könnte getrost sagen, so gut wie gar nicht. Heißt: Etwa 40 Prozent der berufstätigen Bevölkerung sparen nicht für das Alter. Wissentlich, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird.

Rentenlücke: Ein Viertel braucht mehr als 1.500 Euro zusätzlich 

Zugleich hat mit 54,4 Prozent die Mehrheit der Befragten eine konkrete Vorstellung vom Ausmaß der eigenen Rentenlücke. In der Umfrage wurde die Rentenlücke als Unterschied zwischen dem letzten Netto-Gehalt und dem Geldbetrag definiert, der den Menschen beim Renteneintritt aus gesetzlicher, privater und betrieblicher Rente monatlich zur Verfügung steht.

Die Befragten, die ihre Rentenlücke konkret beziffern, gehen zum Teil von einem erheblichen zusätzlichen Finanzbedarf aus: Mehr als 25 Prozent unter ihnen schätzen sie auf über 1.500 Euro pro Monat. Besonders ausgeprägt ist diese Einschätzung bei jungen Menschen: Sie wird von beinahe der Hälfte der 18 bis 29-Jährigen geteilt.

Bei der Frage nach den konkreten Vorsorge-Maßnahmen fällt mit 27,3 Prozent zunächst ein hoher Anteil an Menschen auf, die gar nicht zusätzlich fürs Alter vorsorgen. Bei den 18 bis 29-Jährigen sind es sogar zwei Drittel, die außer der gesetzlichen Rente nichts für den Ruhestand tun. Wer zusätzlich Vorsorge betreibt, entscheidet sich am häufigsten für diese Optionen: Die betriebliche Altersvorsorge, mit der fast ein Viertel der Befragten über alle Altersgruppen hinweg für die Rente spart. Darauf folgt mit 24,3 Prozent die private Lebens- oder Rentenversicherung sowie – mit 23,3 Prozent – die Anlage in Aktien inklusive Fonds und ETFs. Unter den 30–39-Jährigen beträgt der Anteil der Aktiensparer sogar 32,6 Prozent. Bei den Antworten war eine Mehrfachauswahl möglich.

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