GOLD konnte im bisherigen Jahresverlauf die insgesamt hohen Erwartungen an die Preisentwicklung nicht erfüllen. Angesichts weltweit enormer Bilanzausweitungen (die Geldpressen laufen auf Hochtouren) der Notenbanken und stark gestiegener Inflationserwartungen, schien es eine Frage der Zeit zu sein bis das Rekordhoch vom August 2020 zumindest wieder erreicht wird.

Der aktuelle Renditeanstieg überwiegt die zukünftigen Inflationsängste

Vor allem die im Verlauf des Februars 2021 sehr schnell und kräftig angestiegenen Renditen im amerikanischen Rentenmarkt, spuckten dem Goldpreis mächtig in die Suppe.

Vor kurzem erschien in der FAZ ein Artikel zum Gold und seiner angeblichen Perspektivlosigkeit. Vor wenigen Monaten überschlugen sich die sogenannten Experten noch mit Prognosen von 2.500 Dollar je Unze bis 3.500 Dollar zum Jahresende 2021. Vermutlich benötigt es die aktuelle Ernüchterung, um das Feld für einen neuerlichen Preisanstieg zu bestellen.

Der Goldpreis konnte sein neues Allzeithoch (2.070 Dollar je Unze) im August letzten Jahres nicht behaupten. Und das hatte Folgen. Keine katastrophalen zwar, aber seitdem konsolidiert das Gold. Und dieser Prozess zieht sich mittlerweile in die Länge und fordert einmal mehr viel Geduld.

Silber: halb Edelmetall – halb Industriemetall

Silber ist aufgrund der extrem vielseitigen Verwendung als Industriemetall stärker konjunkturabhängig. Dieser Industrieaspekt von Silber führte in den vergangenen Monaten zu einer besseren Wertentwicklung des Silbers im Vergleich zu Gold.

In den vergangenen Tagen spielt nun, analog zum Gold, der Edelmetallcharakter wieder eine Rolle und damit gelten die oben genannten Zinsbelastungen auch für den Silberpreis.

Auch beim Silber dauert die Konsolidierung seit dem Hoch im Sommer 2020 jetzt schon lange Monate an. Nach dem Test des Langfristwiderstandes bei 29,86 Dollar Ende Januar versetzte erst das anschließende False-Breakout am wichtigen Vorgängerhoch bei 27,93 Dollar das Silber wieder in den Korrekturmodus. Dieser Trend verläuft in dieser Woche bei 26,00 Dollar. Erst wenn der Aufwärtstrend fällt, wäre das worst-case Ziel von 21,66 Dollar je Unze.

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