Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre geldpolitische Strategie runderneuert und sich ein neues Inflationsziel gesetzt. Die Währungshüter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde wollen künftig mittelfristig eine Teuerungsrate im Euro-Raum von 2,0 Prozent anstreben, wie die Euro-Notenbank am Donnerstag in Frankfurt ankündigte. Abweichungen nach oben und unten seien gleichermaßen unerwünscht.
Die EZB hat lange geprüft. Im Ergebnis wird die neue Strategie am sehr expansiven Kurs der Geldpolitik vorerst nichts ändern. Das neue symmetrische Inflationsziel gestatte sowohl ein Unterschießen wie auch ein Überschießen des Zielwertes für eine Übergangsphase. Damit gewinnt die Notenbank eine noch größere Flexibilität und muss nicht rasch auf eine höhere Inflationsrate reagieren. Mit der stärkeren Berücksichtigung von Klimafaktoren bei ihrer Beurteilung und ihren Handlungen setze sich die EZB große Ziele, die in der Praxis nicht einfach umsetzbar sein werden.
Im Klartext: Trotz steigender Inflation wird es sobald keine Zinserhöhungen geben.
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