Sparen ist bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren keinesfalls außer Mode, besonders in Sachsen sparen viele regelmäßig. Das wichtigste Sparziel ist finanzielle Unabhängigkeit, dass die meisten mit dem Sparbuch, Investmentfonds, Disziplin und Finanzwissen erreichen wollen.

Allerdings ist es mit dem Wissen nicht weit her, denn viele junge Menschen haben nur schwaches Finanzwissen. Besonders die Berliner geben dem eigenen Finanzwissen schlechte Noten. Einig sind sich fast alle bei den Verantwortlichkeiten: Die Schule sollte das notwendige Finanzwissen vermitteln, bekommt dafür aber in allen Bundesländern sehr schlechte Noten. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer mit dem Schwerpunkt Finanzbildung und Sparen von Union Investment, einer repräsentativen Befragung unter mehr als 2.000 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren.

Viele junge Menschen sparen

Obwohl nur knapp die Hälfte der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren sagt, dass ihre finanzielle Situation gut ist, schaffen es sehr viele junge Menschen zu sparen (91 Prozent). 58 Prozent sparen regelmäßig Monat für Monat, 33 Prozent unregelmäßig. Besonders eifrige Sparer gibt es in Sachsen, hier sparen 71 Prozent regelmäßig. Auch die Berliner legen monatlich etwas auf die hohe Kante und landen auf Platz zwei der regelmäßigen Sparer (70 Prozent).

Rendite – das unbekannte Wesen

Am besten kennen sich die jungen Erwachsenen beim Thema Zinsen aus, allerdings geben sich auch hier junge Berliner die schlechteste Durchschnittsnote im bundesweiten Vergleich (3,3). Klassenbeste sind die Baden-Württemberger, die sich eine 2,7 geben. Mit dem Begriff Rendite können junge Menschen in Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern am wenigsten etwas anfangen und benoten ihr Wissen dazu mit 4,0. Am besten bewerten sich die bayerischen Befragten und schreiben sich immerhin eine 3,3 ins Zeugnis. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 3,7.

Das fehlende Wissen führt zu falschen Anlageformen

Möglicherweise ist das fehlende Wissen ausschlaggebend dafür, dass die 18- bis 29-Jährigen bei der Geldanlageform oft auf das Sparbuch setzen. 42 Prozent besitzen eines. Immerhin ein Drittel der jungen Menschen (33 Prozent) spart auch mit Investmentfonds Wer mit dem Begriff Rendite nichts anfangen kann, kennt möglicherweise auch die Sparform mit Rendite nicht. Am schlechtesten kennen sich alle jungen Befragten ausgerechnet mit dem für Berufseinsteiger wichtigen Thema Vermögenswirksame Leistungen aus.

Schulen in der Verantwortung, bekommen aber vor allem von Berlinern schlechte Noten

Wenn es um die Vermittlung von Finanzwissen geht, sehen die meisten jungen Erwachsenen die Schulen in der Verantwortung (85 Prozent). Disziplin und Familie sind Erfolgsfaktoren beim Sparen, Eltern bekommen bessere Noten als Schulen. Das Rezept, um erfolgreich zu sparen ist für die meisten Disziplin (90 Prozent).

Zur Studie

Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Juli 2021 im Auftrag von Union Investment 2.024 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 29 Jahren befragt. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.