die Europäische Zentralbank (EZB) ist für nichts weniger als die Finanzstabilität zuständig. Was das für die Preise bedeutet, haben die hohen Hirten über den Euro in gleich mehreren Anläufen zu definieren versucht, stets kamen Zielbeschreibungen rund um zwei Prozent heraus. Aber nun steht da – ganz offiziell – eine andere Zahl: 5,1 Prozent.
Die Realität trifft EZB-Präsidentin Christine Lagarde empfindlich, denn nun rätselt die Finanzgemeinde, wann sie und ihre Crew die Zinsen wohl erhöhen. Dabei hatte die Französin für 2022 so etwas ausgeschlossen, was vermutlich ein Fehler war. Die Ersten erinnern an ein politisches Grundgesetz: „Never say never.“
Ökonomen hatten zunächst mit einem Rückgang gerechnet – auf 4,4 Prozent. Zu Wochenbeginn veröffentlichte Daten aus einzelnen EU-Ländern wie Deutschland deuteten aber bereits auf einen höheren Wert hin. Im Dezember hatte der Preisanstieg bei 5,0 Prozent gelegen.
Das heizt vor der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag die Debatte über den Kurs der Notenbank an. Diese hatte im Dezember beschlossen, dass sie in diesem Jahr weitgehend an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält und ihre massiven Zukäufe von Anleihen nur langsam reduziert. Inzwischen wetten Investoren dagegen und preisen für dieses Jahr bereits zwei Zinserhöhungen ein. Doch nur eine Seite kann recht haben.
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