1. „Kurve der Angst“ verheißt nichts Gutes für die deutsche Wirtschaft
  2. Große Sorge bei mittlerer Generation wegen Inflation und Energiekrise
  3. Private Altersvorsorge per Fondsspardepot

  1. „Kurve der Angst“ verheißt nichts Gutes für die deutsche Wirtschaft

Ein recht treffsicherer Krisenindikator steht so tief wie seit 30 Jahren nicht mehr. Ein echter Grund zur Sorge, glauben viele Experten. Denn als Nächstes folgte in früheren Phasen dann meist ein Einbruch der Konjunktur.

In „normalen“ Zeiten gelten die Anleihemärkte als eher langweilig. Aus gutem Grund sind aber in der aktuellen Verfassung der Märkte die Augen vieler Börsianer auf die Entwicklung an den Bondmärkten gerichtet, meldet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ). Denn die aktuelle Zinsstruktur lässt Schlimmes erwarten. In den Augen vieler Marktexperten sende der deutsche Anleihemarkt aktuell ein bedrohliches Warnsignal, so die SZ-Autoren: Staatstitel mit zehn Jahren Laufzeit würden seit geraumer Zeit weniger Rendite abwerfen als Staatspapiere, die nur zwei Jahre laufen.

Das sei insofern ungewöhnlich, als Anleger üblicherweise weniger Rendite verlangen, wenn sie einem Staat nur für kurze Zeit Geld leihen und höhere Renditen erwarten, wenn sie dem Staat Finanzmittel für zehn Jahre oder länger zur Verfügung stellen. Das ist nachvollziehbar, da das Ausfallrisiko höher sei, je länger man als Geldgeber auf die Rückzahlung seines Gelds warten muss.

Keiner kennt den genauen Zeitpunkt

Stellt sich die Sache wie derzeit andersherum dar, bezeichnen Experten die Zinsstruktur als „invers“. Oft ist auch von einer „Kurve der Angst“ die Rede. Denn einem solchen „Kopfstand“ der Zinsen sei in den vergangenen Jahrzehnten mit ziemlicher Regelmäßigkeit eine Rezession gefolgt. Das mache die Kurve zu einer echten „Rezessions-Kassandra“, zitiert die Zeitung Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-Bank in Deutschland. Das Problem: Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie lange es nach dem Eintreten einer inversen Zinsstruktur dauert, bis die Wirtschaft in die Rezession rutscht.

In der Vergangenheit habe es mitunter 18 Monate gedauert, bis die Wirtschaft tatsächlich auf Schrumpfkurs gegangen sei. Wenn es nach der Mehrzahl der Bankvolkswirte geht, könnte es diesmal schneller dazu kommen. Laut einer Umfrage des Informationsdienstes Reuters gehen die Ökonomen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft bereits im kommenden Jahr um 0,4 Prozent einbrechen wird.

Quelle: FondsProfessionell


  1. Große Sorge bei mittlerer Generation wegen Inflation und Energiekrise

Jedes Jahr befragt das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Versicherer die 30- bis 59-jährigen Menschen in Deutschland. Dieses Jahr zeigt sich: In der Republik gibt es einen „beispiellosen Stimmungseinbruch“ – bedingt durch die Energiekrise und die anhaltend hohe Inflation.

Beim Stimmungsbild in Deutschland sieht es dieses Jahr ganz anders aus als noch im Vorjahr. 2021, inmitten des zweiten Corona-Herbstes, habe die mittlere Generation, also die 30- bis 59-Jährigen, noch mit Optimismus und „verhaltener Zuversicht“ nach vorn geschaut, heißt es vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Doch heute scheint die Stimmung deutlich gedrückt. Das Institut für Demoskopie Allensbach befragt in seiner repräsentativen Untersuchung „Generation Mitte“ jedes Jahr seit 2013 die 30- bis 59-Jährigen im Auftrag der Versicherer. Fazit dieses Jahr: Durch die aktuellen Krisen (Inflation, Ukraine-Krieg, Energie) und deren wirtschaftliche Folgen ist man in dieser Altersgruppe wohl stärker verunsichert als durch die Corona-Pandemie.


  1. Private Altersvorsorge per Fondsspardepot

Das Bundeskabinett hat die „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ unter Vorsitz des Finanzstaatssekretärs Florian Toncar eingesetzt. Das Gremium soll mögliche Reformen der privaten Altersvorsorge prüfen. Der Deutsche Fondsverband BVI begrüßt den Schritt und fordert eine gesetzliche Anerkennung von Fondssparplänen zur Altersvorsorge.

Weiterentwicklung der privaten Altersvorsorge geboten

Dieser Schritt wird vom deutschen Fondsverband BVI begrüßt. „Es ist dringend erforderlich, die private Altersvorsorge weiterzuentwickeln“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI.

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