Es rumpelt gewaltig im Bankensektor. Doch aus der Schieflage einiger Institute erwächst wohl keine neue Finanzkrise, beruhigen Experten. Abgesehen davon mag sich der eine oder andere Sparer dennoch fragen, was wäre wenn?

Zumindest in der Theorie muss man sich keine Sorgen machen. Deutsche Sparer sind weder von der Pleite der Silicon Valley Bank und der Signature Bank noch von den Turbulenzen der Credit Suisse betroffen. Denn für Banken mit Sitz in der Europäischen Union (EU) sowie in Norwegen gilt ein gesetzlicher Schutz für Spargeld (Festgeld, Tagesgeld und das Girokonto) in Höhe von 100.000 Euro pro Anleger und Bank.

Es ist jedoch nur die Geldanlage in bestimmten Ländern zu empfehlen, damit das Kapital gut gesichert ist. Dies ist zum Beispiel in Deutschland und in Ländern wie Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Schweden und auch Großbritannien der Fall.

Für anderswo angelegte Gelder schreibt zwar die EU vor, dass dieses Geld geschützt sein muss. Das funktioniert jedoch erst einmal über die jeweiligen Länder, die dies sicherstellen sollen. Wenn dies nicht gelingt, greift die EU ein und versucht das Geld doch noch für die Sparer zu retten. Was aber vor allem eine politische Absichtserklärung ist. Wer sich nicht auf die europäische Solidarität verlassen möchte, legt vielleicht doch nicht in Rumänien, Bulgarien oder Malta an.

In Deutschland werden Sparer nach einer Bankpleite von der gesetzlichen Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EDB) bis zu einer Höhe von 100.000 Euro entschädigt. Viele deutsche Privatbanken wie Deutsche Bank oder Commerz­bank sind nicht nur Pflichtmitglied der EDB, sondern gehören zusätzlich auch dem freiwil­ligen Einlagensicherungs­fonds des Bundesverbands deutscher Banken (BDB) an. Bei diesen Banken können Anleger auch mehr als 100.000 Euro sicher anlegen. Letzteres gilt auch für Sparkassen sowie Volks­banken, die eigene Sicherungsmechanismen haben.

Allerdings gibt Hans-Peter Burghof, Banken- und Finanzprofessor an der Universität Hohenheim, im Interview mit ntv.de zu bedenken, dass die Frage, wie viel Fonds nötig ist, um das Bankensystem abzusichern, pauschal nicht zu beantworten ist. Denn das Ausmaß einer globalen Finanzkrise ist durch keinen Fonds abzudecken. Ich denke, die Zielsetzung muss sein, dass man ein oder zwei kleinere Banken und mittelgroße Banken retten kann. Mit dem Fonds, den wir in Deutschland haben, können wir das größte Institut Deutschlands, die Deutsche Bank, wahrscheinlich auch nicht retten. Übrigens ist auch der Fonds den Kapitalmarktwidrigkeiten ausgesetzt, denn auch er muss sein Geld irgendwo anlegen.

Wer mehr als 100.000 Euro zum Anlegen besitzt, sollte diese demnach vielleicht doch besser auf verschiedene, solvente Geldinstitute, zu guten Konditionen und in sicheren Herkunftsländern anlegen.

Abgesehen davon, was bedeutet die Schließung einer Bank bei einer Pleite für Sparer?

Die Finanzaufsicht Bafin kann Banken wegen drohender Überschuldung mit sofortiger Wirkung schließen. Sie hat ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot, ein sogenanntes Moratorium über die Bank verhängt. Das verschafft der Aufsicht bis zu sechs Wochen Zeit, die Bank intensiv zu prüfen, ohne dass Gelder abgezogen werden können. Dies bedeutet unter anderem, dass eine Bank den Kundenverkehr einstellen muss. Auch darf sie kein Geld mehr von Kunden entgegennehmen – alle Spareinlagen bei einer Bank liegen dann auf Eis. Ausnahme sind Zahlungen, die zur Tilgung von Schulden bestimmt sind.

Wann tritt der Entschädigungsfall ein?

Am Ende ihrer Prüfung, also spätestens nach sechs Wochen, gibt die Bafin bekannt, ob der Geschäftsbetrieb der Bank weitergeht oder nicht. Stellt die Bafin die Insolvenz und damit den Entschädigungsfall fest, springt die Einlagensicherung ein und entschädigt Sparer der Bank binnen sieben Werktagen.

Müssen Kunden selbst aktiv werden?

Nein, Kunden einer betroffenen Bank müssen nicht selbst aktiv werden. Sie werden von der Einlagensicherung benachrichtigt.

Quelle: ntv.de, awi

Wichtiger Hinweis für Neutralis Kunden

Wer seine Gelder in die Neutralis Strategien investiert bzw. eine Private Wealth Police abgeschlossen hat, braucht sich grundsätzlich keine Gedanken bzw. Sorgen machen.

Bei Fondsdepots oder der PWP handelt es sich grundsätzlich um Sondervermögen und sind geschützt. Sie wären im Falle der Pleite der FFB bzw. Bank Frick oder Vienna-Life vor dem Zugriff der Gläubiger sicher. Übrigens ein deutlicher Vorteil einer liechtensteiner Lebensversicherung im Vergleich zu einer deutschen Lebensversicherung.

Wichtiger Hinweis: Bei dem verfassten Text handelt es sich um die Meinung des Autors. Er stellt weder eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung oder eine Beratung dar. Beratungen können immer nur persönlich geschehen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, nutzen Sie bitte eine der Kontaktmöglichkeiten.