Wegen unzureichender Maßnahmen zur Verhinderung von Geldwäsche muss die Deutsche Bank in den Vereinigten Staaten eine empfindliche Geldbuße zahlen.

Nach einer Untersuchung der US-Notenbank Federal Reserve muss die Deutsche Bank eine Buße von 186 Millionen US-Dollar berappen. Im Rahmen des Vergleichs verpflichtete sich das Geldhaus auch, sein Risikomanagement und seine Corporate Governance zu verbessern. Die Fed erklärte, ihre Feststellungen beträfen „unsichere und bedenkliche Praktiken und Verstöße“ gegen vorherige Vereinbarungen im Zusammenhang mit der früheren Beziehung der Deutschen Bank mit der estnischen Niederlassung der Danske Bank.

In den vergangenen Jahren war die Deutsche Bank bereits Gegenstand anderer Anordnungen der Fed bezüglich ihres Risikomanagements. Die Deutsche Bank erklärte, sie habe in den vergangenen Jahren Prozesse verbessert und Schwachstellen beseitigt. Der Vergleich beziehe sich „auf frühere Verzögerungen bei der Umsetzung älterer Anordnungen und Vereinbarungen“. Man sehe sich nun „in einer guten Position, um den Erwartungen unserer Aufsichtsbehörden gerecht zu werden“.

Generell hat Vorstandschef Christian Sewing versucht, einen Schlussstrich unter Skandale und aufsichtliche Problemfälle der Vergangenheit zu ziehen. Doch obwohl er einige Altlasten beseitigt hat, tauchen immer wieder neue Probleme auf, die Kosten verursachen und Aufmerksamkeit erfordern.

„Keine ausreichenden Abhilfemaßnahmen“

In einer am Mittwoch (19.7.) veröffentlichten Anordnung erklärte die Fed, dass die Deutsche Bank „keine ausreichenden Abhilfemaßnahmen getroffen hat“. Insbesondere hat die Bank es versäumt, ihre „Aufsicht über die Einhaltung der Vorschriften, die Sorgfaltspflicht gegenüber Kunden, die Transaktionsdaten, die Überwachung und Filterung sowie die Meldung verdächtiger Aktivitäten zu verbessern und die Überprüfung durch unabhängige Dritte zu erleichtern“.

Ohne die Vorwürfe der Fed zu bestätigen oder zu dementieren, erklärte sich die Deutsche Bank bereit, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Risikomanagement und ihre Kontrollen zur Bekämpfung der Geldwäsche zu verstärken.

Laut der Bank ist das verhängte Bußgeld größtenteils durch Rückstellungen aus früheren Quartalen abgedeckt. Die darüber hinaus gehenden Belastungen bewegen sich innerhalb des Kostenausblicks für das zweite Quartal, heißt es weiter.

Wichtiger Hinweis: Bei dem verfassten Text handelt es sich um die Meinung des Autors. Er stellt weder eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung oder eine Beratung dar. Beratungen können immer nur persönlich geschehen. Wenn Sie eine Beratung wünschen, nutzen Sie bitte eine der Kontaktmöglichkeiten.