Mit der richtigen Strategie lässt sich das Risiko über mehrere Marktzyklen hinweg wirksam steuern. So kann die Aktienquote erhöht werden, ohne das Gesamtrisiko des Portfolios wesentlich zu verändern. Doch moderne Sicherungsstrategien bieten Investoren noch weitere Vorteile.

Ein Marktumfeld, das von hoher Inflation und prozyklischem Anlegerverhalten geprägt ist, unterstreicht die Bedeutung von Absicherungsmaßnahmen. Das inflationäre Umfeld hat die Diversifikationsvorteile, die Anleihen in den letzten beiden Dekaden geboten haben, erheblich geschmälert, wodurch der Fokus auf Strategien zur Risikominderung verstärkt wird.

Die Inflation birgt zusätzlich das Risiko, dass der reale Wert vieler Vermögenswerte abnimmt, wodurch eine höhere Allokation in „realen“ Anlagen wie Aktien relevanter wird. Gleichzeitig verlangt dieses Umfeld nach einer soliden Strategie zum Schutz dieser Vermögenswerte vor plötzlichen Marktkorrekturen. Eine Lösung des Problems kann ein abgesichertes Aktieninvestment sein.

Sinnvolle Lösung

Die Grundidee der Absicherungsstrategie ist die Kombination eines Aktieninvestments mit einem integrierten Absicherungselement. Die Kombination aus Aktien und Absicherung ermöglicht es Inves­toren, an Aktienmarktrenditen zu partizipieren, während sie Verlustrisiken reduzieren. Wenn der Aktienmarkt fällt, kann der Wertzuwachs der Absicherung die Verluste aus den Aktien bis zu einem gewissen Grad ausgleichen.

Absicherungsstrategien stehen jedoch häufig wegen zu hoher Sicherungskosten in der Kritik. Die hohen Kosten resultieren aber daraus, dass Anleger dazu tendieren, gerade dann Absicherungen zu kaufen, wenn es historisch und fundamental gesehen am wenigsten Sinn macht: Wenn sie teuer sind und ein Großteil der Verluste schon eingetreten ist.

Der Zusammenhang zwischen Absicherungskosten und Marktzyklus spielt eine bedeutende Rolle, wenn es um die Effektivität und somit auch die Kosten einer Absicherungsstrategie geht. In Phasen erhöhter Unsicherheit treibt die Angst die Nachfrage nach Absicherungen in die Höhe, und dementsprechend steigen auch deren Kosten, oftmals nachdem bereits erhebliche Verluste eingetreten sind.

Sobald die Marktkorrektur überstanden ist und sich Investoren nach einiger Zeit wieder sicherer fühlen, kommen Anleger, die teure Absicherungen gekauft haben oftmals zu dem Schluss, dass die Kosten der Absicherungen deren Vorteile übersteigen. Dies führt dazu, dass die Preise für Absicherungen gerade dann fallen, wenn die Märkte nach einer Marktkorrektur wieder ein gutes Stück positiv gelaufen sind.

Prozyklisches Verhalten

Nimmt der Optimismus weiter zu und die positive Aktienentwicklung hält an, wiegen viele Anleger sich in Sicherheit und erhöhen oftmals sogar prozyklisch die Aktienquoten. Dies wiederum führt dazu, dass die Absicherungskosten gerade dann sinken, wenn das Verlustrisiko schleichend ansteigt.

Durch strategisch gesteuerte Absicherungen können Anleger das Risiko über Marktzyklen hinweg wirksam steuern, sodass Sicherungskosten und Portfolio­risiken minimiert werden. Im Mittelpunkt der abgesicherten Aktienstrategie steht ein doppeltes Ziel: die Steigerung der langfristigen Renditen und die Abmilderung von Verlusten.

Dabei können Investoren die Risikotragfähigkeit individuell festlegen. Hier sehen wir häufig zwei Varianten. Eine häufig eingesetzte Variante ist die Absicherung gegen Extremrisiken, gegen die sogenannten Tail-Risiken. Ein effizientes Absichern der Tail-Risiken kann es ermöglichen, die langfristigen Renditen reiner Aktienanlagen zu übertreffen, bei denen solche Risikomanagement-Maßnahmen fehlen.

Gleichzeitig verringert die Strategie das Ausmaß von Verlusten und bietet Anlegern bei der Erhöhung ihrer Aktienquote einen Puffer, ohne das Risikoprofil ihres Portfolios, verglichen mit einer ungesicherten Aktienposition, wesentlich zu verändern. Zudem steigt die Vorhersagbarkeit der Renditen – ein Merkmal, das für Anleger, die in Marktturbulenzen Stabilität suchen, besonders attraktiv ist. Darüber hinaus stellen die Absicherungsinstrumente in Krisenzeiten eine Liquiditätsquelle dar, die es Anlegern ermöglicht, Aktien nachzukaufen, wenn die Markt­bedingungen günstig sind.

Eine zweite Variante mit höheren Absicherungslevels wird häufig als Ersatz für Anleihen genutzt. Bei historisch vergleichbaren Volatilitäten lagen die Renditen von abgesicherten Aktien langfristig deutlich über den Anleiherenditen, oft doppelt so hoch. Abgesicherte Aktieninvestments erlauben es daher, bei ähnlich bleibender Volatilität die Aktienquote im Portfolio zu erhöhen. Sie bieten ein größeres Wachstumspotenzial und dadurch auch einen besseren Schutz vor Inflation als vergleichbare Anleihen.

Die guten Diversifikationseffekte von abgesicherten Aktien in Stressphasen sowie deren attraktive erwartete Rendite führen häufig zu einem besseren Rendite-Risiko-Profil auf Portfolioebene.

Stärkere Diversifikation

Die strategische Einbindung von abgesicherten Aktien in ein Portfolio kann die Diversifizierung und das Renditepotenzial verbessern. Für diejenigen, die langfristig aktienähnliche Renditen erzielen wollen, aber Bedenken hinsichtlich möglicher erheblicher Rückschläge haben, ist die Variante mit Absicherungen mit Short-ETFs eine Option.

Darüber hinaus bietet die Variante mit höheren Absicherungslevels Anlegern im Vergleich zu Anleihen mehr Schutz vor Inflation. Sie kann auch eine wesentliche Diversifizierung weg von Anleihen bieten, die in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen besonders anfällig sind.

Zusammenfassend bieten abgesicherte Aktieninvestments also drei überzeugende Kernvorteile:

  • Risikominderung: Die Strategie ist dar­auf ausgerichtet, das potenzielle Abwärtsrisiko von Aktienanlagen zu begrenzen, und kann einen Puffer gegen Verluste bei Marktabschwüngen bieten.
  • Renditepotenzial: Trotz ihres defensiven Charakters ermöglicht die Strategie Anlegern, am Wachstum der Aktienmärkte teilzuhaben. Dies ist vor allem für Anleger wichtig, die Wachstum benötigen, aber kein erhöhtes Risiko eingehen können. Zusätzlich bietet dies einen gewissen Schutz vor Inflation, was im aktuellen Umfeld besonders vorteilhaft ist.
  • Flexibilität: Die Strategie gibt es in verschiedenen Varianten, die auf unterschiedliche Risikotoleranzen und Anlagehorizonte zugeschnitten sind. Diese Flexibilität macht sie zu einer praktikablen Strategie für verschiedene Investoren wie Pensionsfonds, Versicherungen und Family Offices.

Abgesicherte Aktieninvestments können zudem eine sinnvolle Ergänzung in Portfolios mit einem kurzen Anlagehorizont sein, in denen Alternativen in der Anlage zum Erreichen einer positiven Realverzinsung derzeit nahezu nicht vorhanden sind.

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