Gerade einmal auf Platz 19 von 47 schafft es das deutsche Rentensystem in einer Studie, die die Unternehmensberatung Mercer gemeinsam mit dem CFA-Institute durchgeführt hat. Welches Land es in puncto Altersvorsorge am besten macht, steht hier. 

Deutschlands Rentensystem ist im internationalen Vergleich nur Mittelmaß – zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Mercer, die in Zusammenarbeit mit dem CFA-Institute entstanden ist. Dort kommt Deutschland mit 66,8 von 100 möglichen Wertungspunkten auf Platz 19 und fällt damit weiter zurück. Insgesamt untersuchten die Studienautoren die Situation in 47 Länder.

Demnach rutschte Deutschland gegenüber der vorangegangenen Studie zwei Plätze nach hinten. In der Vorjahresauswertung kam es mit 67.9 Punkten noch auf Platz 17.

Der Grund für Deutschlands leichtes Abrutschen führen die Autoren auf eine in der Studiensystematik begründete technische Umstellung zurück: Die Studie misst alle Rentensysteme anhand von drei Sub-Indizes: Integrität, Angemessenheit und Nachhaltigkeit.

Qualität der Rentensysteme: drei Hauptpunkte zählen

In der jüngsten Ausgabe habe man eine „leicht veränderte Systematik beim Sub-Index Integrität“ angewendet, heißt es von den Studienautoren. Der Sub-Index „Integrität“ misst Themen wie die gesetzliche Regulierung der Altersversorgung, wie teuer das System in der Umsetzung ist und wie die Regeln innerhalb eines Landes kommuniziert werden. Bei „Integrität“ schneidet Deutschland mit 76,3 von 100 möglichen Punkten zwar vergleichsweise gut ab. Gegenüber der Vorstudie wurde es jedoch etwas schlechter bewertet.

Ausgesprochen positiv macht sich Deutschland dagegen bei der „Angemessenheit“ (79,8 von 100 Punkten). Dort geht es um Vorsorgeanreize, allgemeine Ersparnisse, staatliche Unterstützung und die Quote von Immobilienbesitzern.

Nachholbedarf hat Deutschland dagegen in puncto „Nachhaltigkeit“ (45,3 von 100 Punkten). Damit ist hier die Aussicht des Rentensystems auf ein langes Fortbestehen gemeint. Gemessen wird etwa, wie stark die Wirtschaft wächst, wie viele Schulden ein Staat hat, welche öffentlichen Ausgaben er stemmen muss und wie sich die Alterspyramide der Bevölkerung entwickelt.

Aus allen drei Sub-Indizes wird am Ende gewichtet die Endnote gebildet. Bei ihr geht es alphabetisch von A (Bestnote) bis D hinunter.

Auf den ersten drei Plätzen der aktuellen Altersversorgungs-Studie liegen – wie schon in der vorangegangenen Ausgabe – Dänemark, Island und die Niederlande. Die Niederlande schaffen es sogar ganz an die Spitze. Das deutsche Nachbarland liegt in allen drei Subindizes deutlich vor Deutschland. Besonders groß ist der Abstand beim Thema Nachhaltigkeit, also der Beständigkeit, die die Autoren dem Altersversorgungssystem in dem Land beimessen.

Die Länder mit dem besten Rentensystem – Ergebnis der Mercer-Auswertung 2023

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