El Salvador ist das erste Land, das die extrem volatile Kryptowährung als Zahlungsmittel akzeptiert. Der Präsident spricht von einem »historischen« Schritt, Kritiker sind skeptisch.

In El Salvador soll der Bitcoin künftig als gesetzliches Zahlungsmittel gelten. Die Abgeordneten des zentralamerikanischen Landes verabschiedeten am Dienstag ein entsprechendes Gesetz, das die Verwendung der extrem volatilen Kryptowährung in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ermöglichen soll. Damit ist El Salvador das erste Land der Welt, das den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zulässt. Die Hauptwährung des Landes ist bisher der US-Dollar.

Das Bitcoingesetz wurde gerade mit einer qualifizierten Mehrheit angenommen«, erklärte der Präsident Nayib Bukele nach der Abstimmung am Dienstag auf Twitter. Historisch!, fügte er hinzu. Der 39-jährige Präsident, der sich gern als moderner und unkonventioneller Staatschef gibt, sagte vor der Abstimmung, die Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel werde finanzielle Inklusion, Investitionen, Tourismus, Innovation und wirtschaftliche Entwicklung nach El Salvador bringen.

Die Regierungspartei Nuevas Ideas (Neue Ideen) hat seit Mai eine Zweidrittelmehrheit im Parlament, das aus nur einer Kammer besteht. Oppositionsparteien kritisierten das Tempo des Vorstoßes. Das Gesetz sieht vor, dass jeder Händler Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen muss, der technisch dazu in der Lage ist. Auch Steuern können demnach in der Kryptowährung bezahlt werden. Auf den Tausch von Bitcoins soll keine Kapitalertragsteuer erhoben werden.

Kryptowährungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit aufgrund ihres Werts, der Anonymität, die sie den Nutzern bieten, und den großen Preisschwankungen, die hohe Profite versprechen. Gerade aufgrund dieser Preisschwankungen und der unklaren Rechtslage wird die Verwendung von Bitcoin als traditionelle Währung in alltäglichen Transaktionen allerdings immer wieder infrage gestellt.